Fast 70 geöffnete Wohnungen zwischen Hamm und Duisburg, Menschenschlangen vor einigen Wohnungstüren, zahlreiche Stadtteil- und Quartiersfeste, Informationsveranstaltungen, Theateraufführungen und rund 10.000 Besucher: das ist die positive Bilanz des „Tages der Wohnkultur“. Bewohner und Gäste der Kulturhauptstadt feierten am Sonntag gemeinsam in der gesamten Metropole Ruhr ein Fest des Wohnens. Der „Tag der Wohnkultur“ war der Höhepunkt des Kulturhauptstadtprojektes „Route der Wohnkultur“, das ausgewählte Wohnformen, Quartieren und Architekturen der Region vorstellt.
Bereits pünktlich um 11 Uhr standen die ersten Besucher auf den eigens für den Tag erstellten roten Fußmatten mit der Aufschrift „So wohnt das Ruhrgebiet“ und wollten einen Blick in die Wohnungen im Oberhausener Wasserturm, der Maschinenhalle Hasenwinkel in Bochum, der Alten Schule in Hamm oder in eines der anderen insgesamt 58 Objekte der „Route der Wohnkultur“ werfen. In allen Wohnungen wurden die Besucher von den Bewohnern selbst, den beteiligten Wohnungsgesellschaften oder von Volunteers der Kulturhauptstadt RUHR.2010 begrüßt und willkommen geheißen. Zu den Besuchern zählten Menschen aus der Region, die sich für Architektur und Wohnkultur interessierten oder einfach mal schauen wollten, wie der Nachbar wohnt. Es kamen jedoch auch Besucher aus ganz Deutschland, wie beispielsweise eine Dame aus Hamburg, die die Chance nutzen wollte, die Bergarbeitersiedlungen im Ruhrgebiet und die Menschen, die dort wohnen einmal kennenzulernen. In der Siedlung Schüngelberg in Gelsenkirchen wurde gar eine finnische Gruppe „gesichtet“. Dort gab der ehemalige Bergmann und Ur-Schüngelberger Siegfried Kessel zusammen mit anderen Bewohnern in einer Führung ganz besondere Einblicke in das Leben und Wohnen in der Siedlung. Beliebt bei den Besuchern waren auch moderne Bauten, wie das Wohnhaus Emster Siepen in Hagen oder das NF1 im Duisburger Innenhafen. Aber auch Wohnobjekte, die die Geschichte und die Moderne verbinden wurden häufig besucht, wie die Dinnendahlsche Fabrik in Essen, wo in einer alten Fabrikhalle moderne Wohnungen entstanden sind.
Offiziell eröffnet wurde der „Tag der Wohnkultur“ in der Hustadt in Bochum durch die Bochumer Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz. Sie freute sich, dass mit dem Kulturhauptstadtprojekt „Route der Wohnkultur“ auch ein ganz wichtiger Aspekt der Kultur in den Mittelpunkt gerückt werde: die Lebenskultur. Unter dem Motto „Wohnzimmer der Kulturen“ feierte die Hustadt anschließend ein Quartiersfest und die Gäste hatten Einblicke in geöffnete Wohnungen.
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„Wir freuen uns, dass wir mit dem „Tag der Wohnkultur“ so viele Menschen zu einer Reise durch die Wohn- und Alltagskultur der Metropole Ruhr bewegen konnten und sie sich ein Bild machen konnten, wie vielfältig das Wohnen im Ruhrgebiet ist“, sagt Lars Niemann, einer der Projektinitiatoren vom Büro Stadtidee in Dortmund. „Viele Bewohner und Besucher haben uns von schönen Begegnungen berichtet, von Gesprächen und einer ganz besonderen Stimmung während der Wohnungsöffnungen.“
Noch bis Ende des Jahres bieten die Portalstädte Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund Touren zu den verschiedenen Orten der „Route der Wohnkultur“ an. Einige Städte werden diese Touren auch über 2010 hinaus anbieten. Informationen gibt es im Internet unter: www.routederwohnkultur.de
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